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Niederbuchsiten hat jetzt eine Dorfchronik – wieso das Projekt über fünf Jahre gedauert hat

Die Niederbuchsiterinnen und Niederbuchsiter mussten sich gedulden. Doch nun haben sie auch – endlich – eine eigene Dorfchronik. Das Interesse an der Vernissage war gross.
Zu Beginn ein paar Zahlen: 380 Seiten mit insgesamt 522 Bildern umfasst die neue und erste Dorfchronik von Niederbuchsiten. Rund zwei Kilo schwer ist ein solches Exemplar. Und über fünf Jahre hat die Realisierung gedauert.
Er sei wohl auf kein anderes Geschäft so oft angesprochen wie auf die Dorfchronik, sagte Gemeindepräsident Markus Zeltner an der Vernissage, die vor dem Pfingstwochenende in der vollen Mehrzweckhalle stattgefunden hat. «Wann ist sie denn endlich fertig?», habe er immer wieder zu hören bekommen.
 

Die Pandemie und der Historikerposten

Tatsächlich hat die Realisierung der ersten Dorfchronik von Niederbuchsiten länger gedauert, als ursprünglich geplant. Ein Kredit wurde bereits an der Gemeindeversammlung im Dezember 2017 beschlossen. Im Sommer 2018 ist die Arbeitsgruppe rund um Gemeindepräsident Zeltner, dem damaligen Bürgerpräsident Bruno Zeltner und Wolfgang Niklaus von der Oltner Kommunikationsagentur Chilimedia zu einer ersten Sitzung zusammengekommen.

Dass die Arbeit am Buch länger gedauert hat, hatte mehrere Gründe, erklärte Wolfgang Niklaus in seiner Rede. Einerseits sei da die Coronapandemie gewesen, die Treffen und persönliche Gespräche verunmöglicht habe. Und andererseits habe der Historiker, der als freier Mitarbeiter angestellt wurde, aus familiären und gesundheitlichen Gründen von einem Tag auf den anderen das Handtuch geworfen.

Über 2000 Protokolle gelesen

Möglichst schnell musste ein Ersatz her. Nach einem halben Jahr «des vergeblichen und zeitintensiven Suchens» entschied sich Wolfgang Niklaus für seinen damaligen stellvertretenden Geschäftsführer bei Chilimedia, Nicolas Russi.

Niklaus war in seiner Rede des Lobes voll: «Nicolas Russi ist geschichtsaffin, hat eine gute Schreibe, und ich behaupte heute: Diese unfreiwillige Rochade auf der Historikerposition hat aus einem guten Buch, das es ohne Zweifel geworden wäre, ein noch viel besseres Buch gemacht.»

Der gesamte historische Teil des Werkes hat schliesslich Russi verfasst. An der Vernissage gab er einen Einblick in seine Arbeit. Da Niederbuchsiten noch überhaupt keine Chronik hatte, musste er zig Dokumente zusammentragen und durchackern. So habe er über 2000 Protokolle von Gemeindeversammlungen und Gemeinderatssitzungen lesen «müssen dürfen». Nebst den Archiven waren auch Unterlagen von Dorfbewohnerinnen und -bewohnern sowie Erzählungen von Zeitzeugen wichtige Quellen.

Gratisexemplare an der Vernissage

Und dann war es so weit, die Chronik wurde enthüllt: «Niederbuchsiten – Geschichte und Geschichten um ein Dorf im Gäu» heisst das Werk. 2000 Exemplare gibt es, an der Vernissage konnten die Anwesenden ein Buch gratis mit nach Hause nehmen. Viele stürzten sich sofort auf eine Ausgabe und blätterten darin. Andere stellten sich in die Schlange für den Apéro riche.

Zum Abschluss nochmals eine Zahl: Das Wort «Zeltner», der mit Abstand häufigste Familienname in Niederbuchsiten,  kommt im Buch 572 Mal vor. Einerseits haben gleich drei Namensvertreter an der Dorfchronik mitgewirkt. Andererseits trägt mit Bauernführer Adam Zeltner auch der wohl bekannteste Sohn des Dorfes diesen Namen. Ihm sind mehrere Kapitel gewidmet.

 

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